Stellungnahmen des Studiengangsleiters und des Präsidenten des BBK

Der Masterstudiengang „Katastrophenvorsorge und Katastrophenmanagement" (KaVoMa) ist eine Kooperation der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn mit dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK).

Untenstehend finden Sie Stellungnahmen des Studiengangsleiters und des Präsidenten des BBK.

Stellungnahme des Studiengangsleiters: Prof. Dr. Lothar Schrott

Auf dem Foto ist der Studiengangsleiter Prof. Dr. Lothar Schrott zu sehen.
Studiengangsleiter Prof. Dr. Lothar Schrott © Lothar Schrott

Gefahren, Risiken, Katastrophen:  Schlagworte, die nahezu täglich unsere Medien beherrschen. Eine Bewertung von potenziellen Gefahren und Risiken und eine angemessene Katastrophenvorsorge kann jedoch nur erfolgen, wenn Antworten und Lösungen auf drängende Fragen und Probleme gegeben werden können, wie z. B.:

Welche Gefahren treten in bestimmten Regionen besonders häufig auf?
In welcher Weise werden diese Gebiete vom Menschen genutzt?
Wie schätzen die Betroffenen die Gefahr ein, welche potenziellen Risiken sind vorhanden und welche Optionen zu ihrer Verminderung bestehen?
Wie lässt sich hinsichtlich der zu erwartenden Folgen ein Paket von Gegenmaßnahmen entwickeln und wie wirken diese auf die physisch-materielle Umwelt und die Gesellschaft zurück?
Der Masterstudiengang "Katastrophenvorsorge und Katastrophenmanagement", kurz KaVoMa, leistet einen wichtigen Beitrag zum Verständnis komplexer Zusammenhänge und vermittelt Handlungskompetenz aus der Perspektive eines ausgebildeten Generalisten.

Aufgrund des Zusammenspiels zahlreicher physisch-materieller und sozialer Faktoren ist keine wissenschaftliche Disziplin allein imstande, die Problemfelder angemessen zu bearbeiten, kein gesellschaftlicher Akteur allein ist in der Lage, adäquate Lösungen zu entwickeln. Die Konzeption wirksamer und an physische und kulturelle Gegebenheiten angepasste Katastrophenvorsorgestrategien bedarf einer engen Zusammenarbeit zwischen natur- und sozialwissenschaftlicher Forschung und planerisch-operativem Katastrophenmanagement. Mit KaVoMa setzen wir diese Konzeption in der Lehre um, denn Bildung ist ein zentraler Bestandteil einer nachhaltigen, ganzheitlichen Katastrophenvorsorge. Meine Motivation als Leiter des Studiengangs ist es, gemeinsam mit unserem Partner, dem BBK, diesem Bildungs- und Vorsorgeauftrag nachzukommen.

Hier finden Sie ein Kurzinterview von Prof. Dr. Lothar Schrott zum Umgang von KaVoMa mit den aktuellen Herausforderungen im Risikomanagement.

Stellungnahme des Präsidenten des BBK: Ralph Tiesler

Auf dem Foto ist der Präsident des BBK Ralph Tiesler zu sehen.
BBK-Präsident Ralph Tiesler © Bundesfoto / Lammel

Vor 16 Jahren rief das BBK den berufsbegleitenden Masterstudiengang Katastrophenvorsorge und Katastrophenmanagement, kurz „KaVoMa“, als Kooperationspartner der Universität Bonn ins Leben. Für uns alle haben sich seitdem viele Risiken und Herausforderungen, Bedrohungen und Gefahren verändert. Wir stehen vor der beständigen Aufgabe, uns weiterentwickeln zu müssen, um den sich verändernden Bedrohungen auch auf angemessene Weise begegnen zu können.

Die letzten Jahre haben aufgezeigt, welchen Herausforderungen wir in Zukunft vermehrt begegnen werden: Den Folgen des Klimawandels mit Wetterextremen, Pandemien, der Gefahr hybrider Bedrohungen oder schlichter Pannen, die in sensiblen Bereichen wie Kritischen Infrastrukturen schwerwiegende Folgen haben können. Spätestens die Corona-Pandemie hat uns vor Augen geführt, wie wichtig gutes und professionelles Krisenmanagement und Vorsorge sind. Dafür brauchen wir auch Ihre Unterstützung.

Eine gute Vorbereitung durch Forschung und Wissenschaft ist für gelingende Praxis grundsätzlich sehr wichtig – besonders gilt das für den Bevölkerungsschutz. Von Anfang an ging die Kooperation der Universität Bonn und des BBK daher in beide Richtungen: Das BBK bringt sich selbst mit Dozierenden ein und Mitarbeitende des BBK bilden sich mit dem Master in „KaVoMa“ weiter. Hierdurch wird ein ständiger Wissens- und Erfahrungsaustausch gewährleistet, der stets State of the Art ist. Gleichzeitig konnten wir damit eine Plattform schaffen, die in beide Richtungen einen Blick über den Tellerrand ermöglicht. So können wichtige Synergien entstehen und in gemeinsamer Arbeit beide Kooperationspartner voneinander profitieren. Die Universität bekommt Einblicke aus der unmittelbaren Praxis und das BBK kann Bevölkerungsschutz auf Grundlage der neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse leisten. Das ist der Anspruch, den wir als zentrale Ansprechstelle Deutschlands für alle Fragen des zivilen Bevölkerungsschutzes auch an uns stellen.

Das Wissensfundament hierfür kann also nur in gegenseitiger Kooperation und beständiger Weiterentwicklung von Theorie und Praxis geschaffen werden. So ist es möglich, dass wir aufzeigen, wie Katastrophenvorsorge und -management heute aussehen kann und sollte.

Hierfür ist die Stadt Bonn ein idealer Standort. Neben dem BBK gibt es eine ganze Reihe weiterer Akteure und Partner für den Bevölkerungsschutz in der Bundesstadt: das Sekretariat für die Internationale Strategie zur Katastrophenvorsorge der Vereinten Nationen (UNDRR), das Bundesministerium der Verteidigung (BMVg), das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), das Cyber Security Cluster Bonn e.V., unsere Bundesakademie in Ahrweiler und Organisationen wie das Deutsche Komitee Katastrophenvorsorge (DKKV). Sie alle, das BBK eingeschlossen, benötigen in nächster Zeit professionellen Nachwuchs und wissenschaftliche Expertise im Bevölkerungsschutz und darum möchten wir  viele junge Menschen dazu ermutigen, sich gemeinsam mit uns den neuen Herausforderungen für den Katastrophen- und Bevölkerungsschutz zu stellen und neue zukunftsweisende Lösungen für drängende Probleme unserer Zeit zu entwickeln.

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