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Herzliche Einladung!

Der „Webtalk zur Katastrophenvorsorge" wurde vom Team des Studiengangsmanagements ins Leben gerufen. Wir möchten mit der Webtalk-Reihe das Interesse an den Themengebieten Katastrophenvorsorge und -management weiter erhöhen, einen Austausch ermöglichen sowie die Entstehung von fachlichen Kontakten fördern.

Format und Termine 

Virtuell via ZOOM. 

Moderiert vom KaVoMa-Team.

Ungefähr 3 - 4 mal jährlich Dienstags um 18:00 Uhr (Dauer ca. 1 h inkl. Fragen/Diskussion)

Zielgruppe

Alle Interessierten im Bereich Katastrophenvorsorge und Katastrophenmanagement (Studierende, Zivilgesellschaft, Berufstätige, usw.).

Themen

Unterschiedliche meist aktuelle Themengebiete der Katastrophenvorsorge und des Katastrophenmanagements.

Haben Sie einen Vorschlag/Wunsch? Dann kontaktieren Sie uns gerne unter kavoma@uni-bonn.de gerne.


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Programmübersicht

Motiviert durch beobachtete Schwachstellen in der Kooperation und Koordination der Maßnahmen bei der Corona-Pandemie und der Flutkatastrophe 2021 haben Bund und Länder am 2. Juni 2022 in Würzburg auf der Frühjahrssitzung der Innenministerkonferenz das Gemeinsame Kompetenzzentrum Bevölkerungsschutz (kurz: GeKoB) gegründet. Das übergeordnete Ziel des GeKoB ist es, als dauerhaft eingerichtete Kooperationsplattform die koordinierte Zusammenarbeit aller Partner im Bevölkerungsschutz zu stärken, indem es den Informationsaustausch intensiviert, Risiken und Gefahren gemeinsam bewertet, die Prognosefähigkeiten ausbaut und politisch-strategische Krisenstäbe in Bund und Ländern unterstützt.

Dr. Christoph Lamers  ist Leiter u. Ländervertreter NRW im Gemeinsamen Kompetenzzentrum Bevölkerungsschutz Bonn (GeKoB) sowie Lehrbeauftragter für Katastrophengeschichte, Führungsphilosophie u. Führungspraxis (Akkon HS Berlin). 

In der Coronavirus-Pandemie ist deutlich geworden, dass Bildungseinrichtungen nicht „krisenfest“ gewesen sind. Zudem zeigen zahlreiche Studien inzwischen auf, wie problematisch sich Schulschließungen ausgewirkt haben. Viele problematische Entwicklungen, die bei Kindern und Jugendlichen aktuell beobachtet werden können, lassen sich auch darauf zurückführen, dass der Schulbetrieb über einen längeren Zeitraum nur eingeschränkt möglich gewesen ist: In keinem anderen europäischen Staat waren Schulen so lange geschlossen wie in Deutschland. Dabei muss keineswegs nur an die Folgen von Unterrichtsausfällen gedacht werden. Auch viele andere Funktionen von Schule als Lebensraum heranwachsender Menschen konnten in der Krisenzeit nicht erfüllt werden. Vor diesem Hintergrund wurde und wird diskutiert, ob Bildungseinrichtungen nicht auch als Teil der Kritischen Infrastruktur betrachtet werden sollten. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe hat eine Pilotstudie zu dieser Fragestellung finanziert, deren Ergebnisse vorgestellt werden sollen.

Die wachsenden Herausforderungen durch extreme Wetterereignisse erfordern innovative Lösungen im Hochwasser- risikomanagement. FloodWaive entwickelt skalierbare KI-Hybrid-Modelle zur Echtzeit-Simulation von Überflutungsszenarien, die Limitationen traditioneller hydrodynamisch-numerischer Modelle überwinden. Statt stunden- oder tagelanger 2D-Simulationen liefern die Modelle sekundenschnelle Berechnungen pluvialer und fluvialer Hochwasserereignisse für ganze Regionen. Deep Learning wird mit physikbasierter Hydraulik auf Basis bundesweiter Wetter-, Geo- und Infrastrukturdaten kombiniert – für dynamische Risikoanalysen, klare Frühwarnungen und aktuelle Lagenbilder. DeepWaive simuliert auch Deich- und Talsperrenbrüche, analysiert Schutzmaßnahmen und unterstützt die Planung mobiler Systeme. Die Anbindung an ensemblebasierte SINFONY-Wetterprognosen ermöglicht probabilistische, impaktbasierte Warnungen – ein Schritt zu resilientem, kosteneffizientem Hochwasserschutz.

Den Bevölkerungsschutz zukunftsfähig aufzustellen, bedeutet, ihn in mehrerlei Hinsicht „fit“, resilient und vor allem nachhaltig zu machen. Insbesondere das Thema der Nachhaltigkeit ist dabei in verschiedenen Dimensionen aufzugreifen. Die Referentinnen beleuchten den Begriff in seinen Facetten und beziehen ihn auf Bereiche des Bevölkerungsschutzes. Erstens, weil Nachhaltigkeit vielfältige Implikationen für gesellschaftliches Handeln sowie Handeln in Bevölkerungsschutzkontexten umfasst und zweitens, weil Nachhaltigkeit im Bereich Bevölkerungsschutz wenig erforscht ist. Sie setzen sich daher mit den Fragen auseinander: „Was bedeutet es, den Bevölkerungsschutz nachhaltig aufzustellen?“ und „Wo bestehen diesbezüglich konkrete Lücken?“. Hierbei sollen alle drei Dimensionen der Nachhaltigkeit angesprochen werden: Ökologie, Ökonomie und Soziales.

Katastrophen, die zunehmend über Verwaltungs- und Ländergrenzen hinaus auftreten oder gegenseitige Unterstützung über diese hinweg erforderlich machen, stellen den Katastrophenschutz vor komplexe Herausforderungen. Der Vortrag beleuchtet die rechtlichen, organisatorischen und logistischen Anforderungen an die Katastrophenschutzbehörden anhand einer fiktiven Einsatzanforderung (Fallstudie), die auf realen überörtlichen Anforderungen basiert. Sobald eine Anforderung eingeht, müssen die Behörden im Hintergrund schnell Fragestellungen zu rechtlichen Grundlagen, Fähigkeitsmanagement, Versorgung/Autarkie sowie Maßnahmen für die eigene Sicherheit der Einsatzkräfte abarbeiten, formal umsetzen und rechtsverbindlich anordnen. Zusätzlich ist die Koordination mit den anfordernden und nachgeordneten Behörden entscheidend für eine zielführende Unterstützung.

Praxisbeispiele aus jüngsten Einsätzen, wie etwa bei Starkregen und Hochwasser in Süddeutschland im Frühjahr 2024 oder der Fußball-EM 2024, veranschaulichen die Herausforderungen und Lösungsstrategien der baden-württembergischen Katastrophenschutzbehörden für eine schnelle und effektive Zusammenarbeit über Verwaltungsgrenzen hinweg.

Wie inklusiv ist eigentlich der Bevölkerungsschutz in Deutschland? Friedrich Gabel von der Universität Tübingen führte von Oktober 2023 bis Februar 2024 für die Aktion Deutschland Hilft e.V. eine Studie durch, um dies herauszufinden. Im Rahmen des Webtalks sprach er über die Ergebnisse der Studie und gab einen Ausblick auf mögliche nächste Schritte, um die Inklusion für Menschen mit Behinderungen auch im Bevölkerungsschutz voranzubringen. Hierbei zeigt er, dass es aktuell vor allem an einer Strategie mangelt, um Menschen mit Behinderungen, ihre Hilfebedarfe und Fähigkeiten im Bevölkerungsschutz flächendeckend und in ihrer Vielfältigkeit zu berücksichtigen. Zugleich wurden Gründe für diese Situation offengelegt und zentrale Spannungsfelder eines inklusiven Bevölkerungsschutzes vorgestellt. Abschließend wurde aber auch gezeigt, warum die Situation keineswegs hoffnungslos ist und wie nächste Schritte aussehen könnten, um auch in Deutschland Artikel 11 der Behindertenrechtskonvention – den Schutz von Menschen mit Behinderungen in Notlagen und Katastrophen – umzusetzen.

Im Vortrag wurde die Entwicklung eines neuen Konzeptes zur Resilienzförderung von der Idee bis zur Umsetzung dargestellt. Petra Weber, KaVoMa-Alumna, leitet heute das Resilienzzentrum Ostalbkreis, das im Rahmen des Förderprogrammes „Region gestalten“ als Modellprojekt gestartet ist. Grundlage für das Resilienzzentrum ist ihre Masterarbeit, die untersucht hat, wie die Lücke zwischen öffentlich-rechtlicher Verantwortung und dem Bedarf der Bevölkerung geschlossen werden kann. Durch das neue Resilienzzentrum soll nicht nur eine Organisationsstruktur innerhalb der Landkreisverwaltung geschaffen werden, sondern auch ein Blick auf die vorhandene Vernetzung geworfen werden. Defizite gilt es hier zu entdecken und zu beseitigen und Verbesserungspotential zu erkennen. Da aber Resilienz eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe darstellt, wird das Hauptaugenmerk auf Informations- und Bildungsangebote für die Bevölkerung gelegt, sowie Möglichkeiten der Partizipation geschaffen.

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Ob und inwiefern das Bildungswesen in Deutschland als eine Kritische Infrastruktur (KRITIS) betrachtet werden sollte, ist derzeit – auch im Hinblick auf das geplante KRITIS-Dachgesetz – umstritten. Ausgelöst wurde diese Diskussion insbesondere durch die Erfahrungen, die in der Coronavirus-Pandemie gesammelt worden sind: Hier hat sich gezeigt, dass Schulschließungen mit zahlreichen Problemen verbunden sind. Dabei geht es keineswegs nur um Unterrichtsausfall, sondern um viele weitere Funktionseinschränkungen, die teilweise hoch komplexe Kaskadeneffekte nach sich ziehen. In den einzelnen Bundesländern gibt es zu diesem Thema dennoch sehr unterschiedliche Einschätzungen und Regelungen. Auf Bundesebene gehört das Bildungswesen bislang nicht zu den Kritischen Infrastrukturen, und auch international ist keine Einheitlichkeit erkennbar, wenngleich Schulen im Sendai-Rahmenwerk zur Katastrophenvorsorge explizit als KRITIS bezeichnet werden. Im Vortrag wurde eine Studie vorgestellt, in der die Vulnerabilität und Kritikalität des Bildungswesens
in Deutschland im Auftrag des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe untersucht worden sind. Zur Einschätzung, ob und inwiefern das Bildungswesen
eine KRITIS darstellt, liefert diese Untersuchung wertvolle Hinweise.

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„Vor die Lage zu kommen“ gilt als wesentliches Ziel im Bevölkerungsschutz. Gemeint ist, Gefahren und Risiken einzuschätzen, um Vorbereitungen so zu treffen, dass Krisen und Katastrophen besser bewältigt werden können. Im Bevölkerungsschutz werden z.B. Risikoanalysen durchgeführt, um mögliche Gefahren einzuschätzen und entsprechende Vorbereitungen abzuleiten. Strategische Vorausschau setzt an diesem Gedanken an und geht zugleich darüber hinaus. Strategische Vorausschau soll dazu beitragen Orientierungswissen zu entwickeln, welches es Entscheider*innen ermöglicht mit zukünftigen Entwicklungen umzugehen, die durch ein hohes Maß an Komplexität, Nichtwissen und Unsicherheit über mögliche Verläufe gekennzeichnet sind. Während strategische Vorausschau bereits in verschiedenen behördlichen Kontexten eingesetzt wird, ist sie im Bevölkerungsschutz bislang kaum verankert. Der Vortrag:

- erläuterte das grundlegende Verständnis von strategischer Vorausschau und warum man von „Zukünften“ spricht,

- gab einen Überblick über Methoden und Gütekriterien der Vorausschau,

- legte dar, warum nicht nur Risiken und Gefahren von Bedeutung für die Vorausschau sind und

- entwickelte einen Umsetzungsvorschlag für den Deutschen Bevölkerungsschutz.

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Im Rahmen des Vortrags wurde das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Projekt WuKAS (Wissens- und Kompetenzvermittlung im Arbeits- und Gesundheitsschutz bei Spontanhelfenden) vorgestellt und wesentliche Forschungsergebnisse präsentiert. Zu diesen zählen unter anderem ein Leitfaden zum sicheren Einsatz von Spontanhelfenden und eine „SafetyCard“ für die visuelle Unterweisung dieser Freiwilligen. Die Unterlagen verfolgen das Ziel Einsatzorganisationen bei der Einbindung von Spontanhelfenden zu unterstützen und die Wissensvermittlung von sicherheitsrelevanten Verhaltensweisen zu fördern. Zusätzlich werden Erfahrungen aus der praktischen Umsetzung der Projektunterlagen während der Flutkatastrophe 2021 in Deutschland aufgearbeitet. Das Projekt wurde in den Jahren 2019-2021 gemeinsam von der Bergischen Universität Wuppertal, dem Malteser Hilfsdienst und mit Unterstützung der Deutschen Gesetzliche Unfallversicherung durchgeführt.

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Die Bundesregierung hat am 13. Juli 2022 die Deutsche Strategie zur Stärkung der Resilienz gegenüber Katastrophen (kurz: Resilienzstrategie) beschlossen. Die Resilienzstrategie wurde gemeinsam mit allen Ressorts der Bundesregierung unter Begleitung der Interministeriellen Arbeitsgruppe zur Umsetzung des Sendai Rahmenwerks (IMAG Sendai) zusammen mit der Nationalen Kontaktstelle für das Sendai Rahmenwerk (NKS) und unter Federführung des Bundesministeriums des Innern und für Heimat (BMI) erstellt.

Im Rahmen des Vortrags wurde die deutsche Resilienzstrategie vorgestellt, der Entstehungsprozess beleuchtet sowie ein Ausblick auf die geplante Umsetzung der Resilienzstrategie gegeben.

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Im Rahmen dieses zweiteiligen Vortrags wurde zum einen die Stabstelle Krankenhausalarm- und Einsatzplanung und Krisenmanagement vorgestellt sowie das
Thema Pandemie und die damit einhergehenden Auswirkungen auf die Abläufe in den Klinken der Stadt Köln beleuchtet. Auch die ergriffenen Maßnahmen zur
Pandemiebewältigung standen im Fokus.

Zum anderen wurde der geplante IT-Ausfall in den Kliniken der Stadt Köln am 28. Juli 2022 sowie die hier ergriffenen Maßnahmen zur Vorbereitungen auf die geplante Downtime von ca. 10 Stunden thematisiert. Zusätzlich wurden die gewonnenen Erfahrungen aus dem IT-Ausfall geteilt.

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